Echte Bürger:innenbeteiligung im Fördergebiet Budapester Straße Ost sichern- Integration im Viertel fördern- weitere Segregation verhindern

Die Stadt Dresden konkretisiert derzeit ihre Planungen für das Förderprogramm „Budapester Straße Ost“ für das Stadtviertel zwischen zwischen Budapester und Kaitzer Straße sowie Nürnberger Straße und dem nordöstlichen Bahndamm. Am gestrigen Dienstag fand dazu ein Workshop mit Kindern aus dem Quartier zum geplanten Spielplatz an der Hohe Straße/Wielandstraße statt. Die aktuellen Pläne und die zukünftige Gestaltung des Stadtviertels kommentieren die SPD-Stadträtin aus Dresden-Plauen, Anne Holowenko, die Plauener SPD-Stadtbezirksbeirätin Dr. Hildegard Küllchen und der Co-Vorsitzende der SPD Dresden und Landtagsabgeordnete für den Dresdner Süden, Albrecht Pallas:


Anne Holowenko:

Die geplanten Maßnahmen der Stadt gehen grundsätzlich in die richtige Richtung, jedoch müssen die Anwohner:innen von Anfang an noch stärker einbezogen werden und die Möglichkeit zu einer echten Beteiligung an der Entwicklung und Umsetzung konkreter Verbesserungen in ihrem Quartier erhalten. Die Stadt muss daher dafür sorgen, dass hierfür Anlaufpunkte und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden und entsprechendes Personal als Ansprechpartner:in bereitsteht, um bei der Gestaltung zu unterstützen.

Wir haben in Dresden bereits gute Erfahrungen damit gesammelt, in Schulen, Kitas und Bildungseinrichtungen freistehende Räume für Angebote im Rahmen von Familien- und Nachbarschaftszentren zu nutzen. Wir denken da beispielsweise an die Realisierung des Jugendtreffs des Mobilen Jugendarbeit Dresden-Süd e. V. in der Bernhardstraße oder die Familienarbeit in Kita-Einrichtung, die mittlerweile fest in Bildungsplan der Stadt verankert sind.“


Hildegard Küllchen ergänzt:

„Die Stadt Dresden sollte noch stärker den Fokus darauf setzen, die Integration im Viertel zu fördern und eine weitere Segregation zu verhindern. In Gesprächen mit Anwohner:innen haben wir häufig den Wunsch nach einem größeren Zusammenhalt und mehr Gemeinschaft im Viertel vernommen. Dazu besteht derzeit wenig Kontakt und Austausch in der Nachbarschaft. Dies kann Vorurteile, Konflikte und weitere Segregation im Quartier befördern. Was wir brauchen ist ein erstes Konzept, wie wir beispielsweise mithilfe von Sozialpädagog:innen, Sozialarbeiter:innen und Street Work in Kooperation mit den Anwohner:innen ganz konkrete Einzelprojekte ins Rollen bringen können.“


Albrecht Pallas abschließend:

Geprüft wird derzeit, ob die Zionskirche und die Fläche rund um die zu sanierende Kirchenruine als Kultur- und Nachbarschaftszentrums (KNZ) genutzt werden kann. Die Grundidee, bereits bestehende Flächen zu nutzen oder umzugestalten halten wir für sinnvoll. Denn im Gegensatz zu Neubauten oder aufwändigen Sanierungsmaßnahmen, deren Fertigstellung sich meist über mehrere Jahre hinziehen, lassen sich hier in kürzerer Zeit Angebote und Räume schaffen. Dazu hilft die Bestandsnutzung auch gegen die zunehmende Versiegelung von Flächen in unserer Stadt und dient damit dem Klimaschutz.

Im Quartier finden sich Schulen und Einrichtungen, die entsprechende Räumlichkeiten und Flächen bieten und bisher wenig für außerschulische Zwecke genutzt werden. Dazu sollten das Ehrenfried-Walther-von-Tschirnhaus-Gymnasium auf der Bernhardstraße sowie die angrenzende 14. Grundschule nicht vom Förderareal ausgeschnitten werden, da sie durch das große Schulgelände Potential bietet. Hier wäre beispielsweise auch die Aufstellung von Containern denkbar, die als Treffpunkt und Anlaufstelle für Sozialarbeit dienen können und keine großen Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen erfordern.“